Rahbar – das H ist stumm

Ein guter Koch und Schnapsbrenner

Ein guter Koch und Schnapsbrenner

Rahbar wohnt in einem Dorf am Rande Bakus in Aserbaidschan, ist 52 Jahre alt und mag Blumen. Seinen selbst gebrannten Schnaps, den er aus den Früchten seines eigenen Gartens brennt, schenkt er uns mit den Worten ein: „Wenn ihr zu viel davon trinkt und ihr ins Krankenhaus kommt, gibt’s Ärger mit der Polizei!“ Weiterlesen

Wozu Baku?

Eindeutig noch keine Saison

Eindeutig noch keine Saison

Dieser Präsident, dessen Namen ich mir nicht merken will (obwohl es der gleiche Nachname sein wird wie der seines Vaters, welcher bereits die AsSSR regierte und dann, wie sein Sohn, demokratisch immer wieder gewählt wurde – wen interessiert der Apparat dahinter?) grinst und winkt aus allen Ecken. Zumindest seine Person weckt den Anschein einer ständigen Dauerfröhlichkeit, die Aserbaidschan beseelt. Weiterlesen

Georgien- Stakkato

DSC02498Deutsche Rentner schälen sich in Touristenuniform aus dem Reisebus. Der Musikant beginnt zu spielen, der Reiseleiter animiert zum Tanzen, jeder so, wie er noch kann, verordnete Fröhlichkeit zu Seemannsliedern. Schlange vorm Souvenierstand, Omas betteln. „Urig hier! Wie alt die Kirche wohl sein mag? Ob es hier auch Geckos gibt?“ Der Reiseleiter versteht die Frage nicht, der Fahrer wendet schon mal den Bus, das Panorama entzückt nur am Rande und verschwindet im Zeitplan. Weiterlesen

Stalins Staub

Die Hütte der Geburt wetterfest übermauert

Die Hütte der Geburt wetterfest übermauert

Gori liegt ca. 100 Kilometer westlich von Tbilisi und hat seine Bekanntheit dadurch erreicht, dass hier Iosseb Bessarionis dse Dschughaschwili am 16. Dezember 1878 geboren wurde. Abgesehen davon entschieden sich 2008 im Kaukasuskrieg hier die Russen zum Rückzug. Das Stalinmuseum gibt es immer noch, also müssen wir es besuchen. Weiterlesen

Mesrop, der Fischer

mesrop_1Das ist Mesrop. Scheinbar kennt er jeden Einwohner seiner Stadt, in jedem Fall aber winken ihm, als er mit uns in seinem 28 Jahre alten Lada Niva durch Garni in Armenien fährt, nahezu alle männlichen und auch einige weibliche Passanten zu und er grüßt mittels wirklich lässiger Handbewegung zurück. Wenn er gerade eine Zigarette raucht und dabei telefoniert, und er raucht und telefoniert in den zwei Stunden unserer gemeinsamen Reise sehr oft, nickt er ebenso lässig wie freundlich aus dem offenen Fenster und ließe mit der Glaubwürdigkeit seiner Gesten jedes Politbüromitglied vor Neid erblassen. Ich habe das Gefühl, wir fahren gerade beim inoffiziellen Bürgermeister mit. Oder wenigstens beim Chef der Feuerwehr. Weiterlesen

Eine unverarbeitete Geschichte

Blick hoch zum Konferenzgebäude des Genozide Museums

Blick hoch zum Konferenzgebäude des Genozid Museums

Wie soll man den Mord an zwei Millionen Menschen begreifen können? Wie soll man nachvollziehen, was solch eine Tragödie bei Verwandten, Bekannten, Überlebenden ausgelöst hat? Wie kann man diese Geschichte kurz und zusammenfassend erläutern, wenn sie eben nicht nur mit der Leugnung durch die Türken und dem Gedächtnis der Armenier zu tun hat, sondern auch mit den damaligen weltweiten politischen Verstrickungen, in deren Konsequenz das Töten von über zwei Millionen Armeniern, Assyrern und Griechen als Kollateralschaden hingenommen wurde? Weiterlesen

Zori braucht Schlaf

Zori ist oft etwas müde

Zori ist oft etwas müde

Das ist Zori. Gestern, am Abend des 9. Mai, dem Feiertag des Sieges über Nazi-Deutschland und dem Feiertag der Befreiung der Exklave Nagorny-Karabach, genauer gesagt der Stadt Schuscha, die bis 1992 von Aserbaidschan besetzt war, hat er uns Wein gebracht und Kuchen und hat dazu mit seiner glockenhellen Stimme zwei unglaublich traurige, armenische Volkslieder angestimmt. Weiterlesen